· 

Bei der DJM wird der Zitterbalken zum Verhängnis

 

10. Platz für Sarah Heinemann vom MTV Jahn Schladen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Berkheim. Drei Stürze am Balken verhindern das anvisierte Balkenfinale und eine noch bessere Mehrkampfplatzierung.

 

In vier Altersklassen unterstützten Turnerinnen aus der Region Braunschweig die NTB-Teams beim gleichzeitig stattfindenden Deutschland-Pokal. Die meisten Hoffnungen legten die Landestrainer in die 14jährige Sarah Heinemann, Jugendmeisterschafts- und Bundesligaerfahren, sollte diesmal endlich eine Finalteilnahme rausspringen. Das setzt aber voraus, dass nicht nur die gezeigten Schwierigkeiten, sondern auch eine einwandfreie Ausführung abgeliefert werden kann. Am besten bekommen die jungen Sportlerinnen die Nervosität bei einem Wettkampf am Boden in den Griff. Der Schwebebalken ist das genaue Gegenteil, kleine Unsicherheiten und Wackler reichen aus, um die Balance zu verlieren, drei Zentimeter zu weit außen gelandet, können die Turnerinnen eine Landung kaum mehr in den sicheren Stand bringen. Das Wissen, um dieses Handicap und die Hoffnungen eines Landesverbandes auf den Schultern waren für Sarah Heinemann wohl zu schwer. Ihre Balkenübung mit Höchstschwierigkeiten gespickt, die in dieser Altersklasse fast nicht zu toppen waren: Menicelli-Spreizsalto in Verbindung, freies Rad und Salto vorwärts – eigentlich kann sie das alles. Doch am Wochenende war der Balken ihr letztes Gerät, mittlerweile nach 19 Uhr und Sarah Heinemann hatte Mühe sich zu konzentrieren. Drei Stürze waren das Ergebnis. Dennoch einen 10. Platz in der Mehrkampfwertung zu schaffen zeigt, wie gut die Darbietungen am Sprung, ein gebückter Tsukahara, am Stufenbarren und Boden waren. Am Stufenbarren zeigte die Schülerin erstmals ein Flugelement vom oberen zum unteren Holmen und verpasste leider knapp das Gerätefinale.

 

Ihre Trainingskameradin Yella Wagenschein vom MTV Wolfenbüttel hatte ebenfalls mit dem Balken zu kämpfen. Und das, obwohl sie die Übung gut begann. Der Rückwärtssalto mit nur einem kleinen Wackler, das freie Rad in den sicheren Stand. Leider konnte sie die ganze gesprungene Drehung im Seitverhalten nicht sicher stehen und musste das Gerät verlassen. Damit lag sie aber noch im guten Mittelfeld. Die Wolfenbüttelerin musste am Stufenbarren kämpfen, konnte allerding auch am Sprung und Boden gute Punkte sicher. Am Ende stand sie auf einem guten 15. Platz.

 

Mit dem Stufenbarren hatte auch Alina Schindler vom TSV Ehmen in der AK13 zu kämpfen. Das Überkippen aus dem ersten Handstand brachte sie so aus dem Konzept, dass sie am Ende mit einer Nullwertung rausging. Der gute Tsukahara am Sprung konnte dann in der Gesamtwertung auch nicht mehr viel reißen, so dass sich die Braunschweiger Schülerin mit dem 22. Platz begnügen musste.

 

Ihr DJM Debüt beendete Miriam Heene (MTV Wolfsnbüttel) in der AK12 ebenfalls mit dem 15. Rang. Als eine von wenigen zeigte sie am Sprung schon einen Tsukahara und verpasste nur knapp das Finale. Auch an den anderen Geräten kam sie gut durch, so dass sich die Landestrainerin Annette Lefebre zufrieden zeigte.

 

In der Altersklasse 10 und 11 wurden nur die Teamwettbewerbe im Deutschland-Cup ausgetragen. Aber für Anna Sophie Albrecht vom TSV Vordorf wurde dieser Wettkampf zum Sprungbrett nach ganz oben. In ihrem letzten Pflichtjahr zeigte sie fast alle Bonuselemente, turnte an allen Geräten fast fehlerfrei und glänzte an ihrem letzten Gerät am Balken. Unfassbar, mit wie viel Freude und Elan die junge Sportlerin dieses Pensum absolvierte. Am Ende trug sie maßgeblich zum zweiten Platz des Teams bei und belegte in der Einzelwertung den 3. Rang. In dieser Mannschaft turnte auch Yasmine Charfi vom MTV Jahn Schladen. Quereinsteigerin Maya Kossmann (ebenfalls Schladen) trat in der AK10 an und konnte das Team mit einer guten Bodenübung unterstützen. Sie kamen auf den 4. Rang.

 

Anna Sophie Albrecht hat sich mit ihrer Spitzenleistung einen Startplatz für den Bundeskadertest gesichert.