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Peine: Abstieg am Balken und in der Liga

Den Turnerinnen des MTV Vechelde wird in der Rückrunde der 2. Landesliga in Einbeck der Schwebebalken zum Verhängnis. Ein Sturz weniger hätte den Klassenerhalt bedeuten können.

 

Dabei hatte der Wettkampftag am Boden so hoffnungsvoll angefangen. Die Kürübungen allesamt eine Augenweide in Eleganz und Choreografie – so ist man es von Vechelde gewohnt. Einzig die in dieser Liga geforderten B-Abgänge, meist Schraubensaltos waren noch nicht so perfekt, aber besser als in der Hinrunde. Dennoch holt Ineke Weber mit 13,03 Punkten eine der höchsten Wertungen. Mit einem Punkteplus und Lob vom Kampfgericht ging es an die nächsten Geräte. Sprung, ein Punktegarant für das Peiner Team, lief gut. Da waren sie als Mannschaft die besten der 2. Liga. Am Stufenbarren zeigten alle einen Salto-Abgang mit halber Drehung um den Bonus für diese Anforderung zu erhalten. Einzig Lea Glandorff wagte sich an den schwierigen Flieger ran. Bis hierhin hatten sie ihre Vorrundenwertungen halten können. Als vorletzte Mannschaft gingen die Vechelderinnen an den Schwebebalken.

 

Und zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der Balken zwischen ihnen und den direkten Konkurrenten vom VfL Wolfsburg über den Abstieg entscheiden würde. Dem Druck hielten die Nerven der Vechelderinnen nicht stand. 4 von 5 Turnerinnen mussten den Balken unfreiwillig verlassen. Das hagelte Abzüge in den E-Wertungen und das Punktepolster schmolz dahin. Nun hieß es für Marnie Heine, Lea Glandorff, Carina Glandorff, Ineke Weber, Stella Klasen abwarten.

 

Beide Teams, Vechelde und Wolfsburg, begingen die Siegerehrung im Glauben des Abstiegs, aber nur für ein Team wurde es Realität – für Vechelde. Gefasst nahmen Turnerinnen und Trainerin Linda Jaudzims das Ergebnis hin: „Wir sind schon traurig, weil alle hart trainiert haben.“

 

Und ausgerechnet für das Wolfsburger Team war die Stederdorferin Mandy Hoffmann am Start. Sie schaffte es, entgegen ihrer Teamkameradinnen, den Willen zum Klassenerhalt in Punkte umzusetzen - wuchs selbst am Balken über sich hinaus. Als Viertbeste der Liga führte sie ihr Team auf den 6. Rang.

 

Noch besser lief es für die Vöhrumerin Johanna Niebuhr. Nach ihrem Verletzungspech im Sommer war sie jetzt wieder voll einsatzfähig und holte als drittbeste Turnerin der 2. Liga die meisten Punkte für ihr Team vom TSV Burgdorf. Sie schafften es damit auf den zweiten Platz im Endergebnis und steigen in der 1. Landesliga auf.